Das Land Schleswig-Holstein plant, das Bahnangebot zwischen Kiel und Lübeck weiter zu verbessern. Die Details für den künftigen Fahrplan sind beschlossen, die mit der DB AG abgestimmte Ertüchtigung der Strecken- und Bahnhofsinfrastruktur steht bevor. Ursprünglich war eine Realisierung bis Ende 2021 geplant. Aufgrund von Verzögerungen bei der Erteilung des Planrechts sollen die Fahrgäste auf der Strecke Kiel – Lübeck ab Ende 2025 das optimierte Angebot nutzen können.
Eine erste große Baustufe hatte ab Juni 2010 eine Verdichtung des Bahnangebots zwischen Kiel und Lübeck auf zwei Züge je Stunde und Richtung ermöglicht. Damit verbunden war eine bessere Verknüpfung der Züge zu den Stadtbusverkehren in Preetz, Plön und Eutin. Die hierfür erforderlichen Arbeiten an der Strecke hatten insgesamt 30 Millionen Euro gekostet. Sie wurden größtenteils aus für SPNV-Projekte bestimmten Bundesmitteln finanziert.
In einer zweiten großen Maßnahme sollte das Bahnangebot weiter ausgebaut und die Fahrzeit zwischen Kiel und Lübeck auf unter eine Stunde beschleunigt werden. Wegen Kostensteigerungen, der positiven Resonanz auf den Übergangsfahrplan und um die Verknüpfung mit den Stadtbussystemen beibehalten zu können, hat die NAH.SH GmbH mit der Region einen abgewandelten Fahrplan erarbeitet. Dieser wird bis 2025 umgesetzt. Die Anpassungen an der Infrastruktur werden noch einmal rund 30 Millionen Euro kosten und aus Bundesmitteln für SPNV-Projekte finanziert. Langfristig bleibt es das Ziel, die zwei größten Städte Schleswig-Holsteins in unter einer Stunde miteinander zu verbinden.
Die DB Netz AG plant nun den erforderlichen Ausbau der Infrastruktur. In Preetz sind eine neue Weichenverbindung und längere Bahnsteige nötig, damit im Bahnhof gleichzeitig Platz für drei Züge ist. Zwischen Kiel und Preetz wird die bisherige Infrastruktur ertüchtigt. Um den Betrieb zu vereinfachen, erhält außerdem der Bahnhof Kiel-Elmschenhagen einen zweiten Bahnsteig. Bis Ende 2025 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein.
Von den Verbesserungen profitieren dann alle Fahrgäste auf der Strecke: Die RB-Linie 84 Kiel – Lübeck wird künftig 14 Minuten Fahrzeit einsparen und ohne Halt zwischen Kiel und Preetz fahren. Bisher dauerte die Fahrt rund eineinhalb Stunden. Ascheberg erhält damit einen 30-Minuten-Takt, wie ihn Raisdorf, Preetz, Plön, Bad Malente-Gremsmühlen, Eutin und Bad Schwartau heute schon haben. Zwischen Kiel und Preetz wird außerdem ein zusätzlicher Pendelzug eingesetzt, der an allen Stationen auf dem Abschnitt hält und optimale Anschlüsse im Kieler Hauptbahnhof hat. Von Kiel bis Preetz gibt es dann drei Verbindungen je Stunde.
Die neue Regionalbahn zwischen Kiel und Preetz ermöglicht kurzfristig drei neue Bahnhalte: Schwentinental Ostseepark, Preetz Krankenhaus und Preetz Nord werden so schnell wie möglich realisiert.
Das Gutachterbüro ITP aus München hat 2015 noch einmal in einer Potenzialanalyse ermittelt, welches Betriebskonzept sinnvoll und realisierbar wäre.
Eine NAH.SH-Präsentation mit Hintergrundinformationen zum Projekt finden Sie hier als PDF-Datei zum Download.
Stand: Oktober 2022